Schweine für den Müllcontainer!

Schweine

58 Millionen Schweine werden jährlich in Deutschland geschlachtet. Bis zu einem Drittel davon landen niemals in einer Bratpfanne, sondern auf dem Müll. Trotzdem boomt die industrielle Schweinezucht. Riesige neue Tierfabriken entstehen. Die sind politisch offensichtlich gewollt.

EU, Bund und Länder fördern eine industrielle Massentierzucht, die zu Überproduktion führt. Für die großen Züchter lohnt sich dieses Geschäft selbst dann noch, wenn der Markt längst übersatt ist. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf die Suche nach den vielen Geldquellen, die die Politik für immer mehr Billigfleisch erschließt. Und er zeigt die Folgen. 20 000 Mastschweine in einem Stall. Das bedeutet: Dahinvegetieren in Schmutz, Enge und Dunkelheit, ständig geplagt von Krankheitserregern. Der Gestank ist entsetzlich, der Mensch hält es nur kurze Zeit in den Ställen aus.

Ein Drittel aller Lebensmittel wird Schätzungen zufolge weggeworfen. Wäre Fleisch nicht so stark subventioniert und damit so billig, würden wir weniger entsorgen. Siehe Tiermast: 20 Millionen Schweine landen pro Jahr im Müll

Fleischmonopoly

Die Europäische Union ist zweitgrößter Fleischerzeuger weltweit! Anstatt weniger Fleisch wird mehr produziert, weltweit in 2017 ca. 324,8 Millionen Tonnen Fleisch. Statt wie bisher 26 000 Schweine will Tönnies in Rheda-Wiedenbrück zukünftig 30 000 Tiere pro Tag schlachten. Fast 60 Mio. Schweine werden in Deutschland jedes Jahr geschlachtet  Doch auch das Fleisch der Enten und Gänse ist beliebt. Geschlachtet wurden 2016 18,6 Mio. Enten und  590 000 Gänse. Hinzu kommen 601 Mio. Masthühner und 30,9 Mio. ausrangierte Legehennen. Da auch Steaks für viele sehr beliebt sind, wurden 3,6 Mio Rinder geschlachtet.

  • 1990 hieß es noch von der Enquete/Untersuchungs-Kommision des Deutschen Bundestages zum Schutz der Erdatmosphäre und zum Schutz der Erde:  „Durch die Senkung des Fleischkonsums auf ein auch der Gesundheit förderliches Maß könnten ein Viertel oder mehr der klimarelevanten Emissionen vermieden werden. Der Übergang zu einer stärker pflanzlich orientierten Ernährung eröffnet somit das mit Abstand größte Einsparpotential (bis zu 100 Mio. t CO2-Äquivalente) im Ernährungssystem. Darüber hinaus würden die volkswirtschaftlichen Folgekosten der ernährungsbedingten Krankheiten (50 Mrd. DM/Jahr) erheblich reduziert.“
  • 2011 stellte der BUND fest: „Der Staat subventioniert die intensive Schweine- und Geflügelhaltung in Deutschland jährlich mit mehr als einer Milliarde Euro. Er forderte deshalb, die Subventionen für die Fleischproduktion sofort einzustellen.“
  • 2013 gab es immer noch eine unsinnige Förderpolitik und diese erhöhte somit das Leid der Tiere. Nicht nur die ohnehin hohen Agrarsubventionen, sondern weitere 4,4 Milliarden Euro für Kühlhäuser, Lagerhaltung, Exporte. Milliarden an Steuermitteln, um eine Überproduktion zu finanzieren. Denn 2013 berichteten wir bereits, dass 20 Millionen Schweine pro Jahr im Müll landen. 
  • 2016 berichteten wir, dass die EU mit Milliarden Euro Massentierhaltungen in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten wie Asien, Bulgarien, Ungarn, Russland, Serbien, Türkei und Ukraine finanziert. Auch Polen ist auf dem Weg zum größten Geflügelproduzenten in Europa mit finanzieller Hilfe durch die EU .
  • 2017 dann die schockierende Information aus der EU: Verrückter geht es nicht mehr! EU will mit 15 Mio. Euro Fleischverzehr ankurbeln 
  • 2018: OECD und FAO prognostizieren für den Zehnjahreszeitraum von 2016 bis 2026 ein Wachstum der globalen
    Fleischerzeugung von gut 11 Prozent. Nach Stagnation in 2016 rechnet die FAO für 2017 mit einem Anstieg der globalen Fleischproduktion um 1,1 Prozent oder 3,5 auf 324,8 Millionen Tonnen Fleisch weltweit!

Es stinkt zum Himmel! 8 Millionen Tonnen Fleisch produziert Deutschland jährlich! Wegen Überproduktion für den Müllcontainer und Billigfleisch wird aus anderen Ländern importiert!

Fleisch-Monopoly auf Kosten der Steuerzahler

Die Fleischindustrie unternimmt alle möglichen Anstrengungen, um zu wachsen, wie man am Beispiel von Tönnies sieht. Obwohl eine Nachricht von der Fleischwirtschaft im Mai 2017 bestätigte, dass die Nachfrage für Schweinefleisch in Deutschland und in der EU schrumpft. Warum also mehr Schweine schlachten? Auch darauf hat die Fleischwirtschaft eine Antwort: Der  Export in Drittländer nahm beim Schweinefleisch um 35 Prozent und bei Schlachtnebenerzeugnissen um über 20 Prozent zu. Triebfeder hierfür ist vor allem eine starke Zunahme der Lieferungen nach China und in etwas geringerem Umfang auch in andere, vor allem asiatische Länder.

2015 exportierte Deutschland insgesamt 2,9 Millionen Tonnen Schweinefleisch und importierte ca. 2,3 Millionen Tonnen Fleisch ohne Geflügelfleisch. Damit das Fleisch für den Export auch billig ist, erhielten die Schlacht- und Molkereiunternehmen in Deutschland fast Millionen Euro an EU-Agrarsubventionen.

„Silicon Valley der Agrarindustrie“

2016 haben Deutschlands Schlachthöfe mit 8,25 Millionen Tonnen so viel Fleisch produziert wie noch nie. Um diese Millionen Tonnen an Fleisch produzieren zu können, leiden Tiere qualvoll in Massentierhaltungen.

Wie Recherchen in der Vergangenheit gezeigt haben, werden auch trächtige Kühe immer noch geschlachtet und die Kälber ersticken jämmerlich. Jeden Tag werden Schweine, Kühe und andere Tiere kilometerweit unter furchtbaren Bedienungen transportiert und dann geschlachtet.

„Silicon Valley der Agrarindustrie“

Schweinemast: Die Tiere gebären mehr Ferkel, als die Sauen Zitzen haben. Sie sind weitaus größer, breiter und schwerer als noch vor 20 Jahren. Also werden überzählige oder zu kleine und schwache Ferkel einfach an der Stallwand totgeschlagen. In den ersten Tagen werden fast allen Ferkeln die Ringelschwänze gekürzt und die Eckzähne abgeschliffen. Nach etwa sechs Wochen kommen sie dann in die Mast.

„Silicon Valley der Agrarindustrie“

Die Gegend zwischen Oldenburg in Niedersachsen und Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands größte Schlachtanlage. Hier werden jedes Jahr 3,5 Millionen Tonnen Schweine-, 900 000 Tonnen Geflügel- und 400 000 Tonnen Rindfleisch produziert. Schlachten, das bedeutet: Hals aufschneiden, aufhängen, Rektum aufbohren, enthäuten, aufschneiden, zerteilen, verpacken. Man kann es sich kaum vorstellen: rund 1400 Schweine werden im Werk Rheda-Wiedenbrück bei Europas größtem Fleischverarbeiter Tönnies geschlachtet und zerlegt. Nicht etwa am Tag, sondern in einer Stunde. Pro Tag sind das mehr als 22 000 Tiere. Jetzt will Tönnies in Rheda-Wiedenbrück zukünftig 30 000 Tiere pro Tag schlachten. 

„Silicon Valley der Agrarindustrie“

Acht Millionen Menschen und acht Millionen Schweine. In Niedersachsen werden so viele Schweine gehalten wie in keinem anderen Bundesland, nämlich fast ein Drittel aller Schweine in Deutschland. Niedersachsen ist Schweineland Nummer eins.

„Silicon Valley der Agrarindustrie“

Millionen Tonnen an Fleisch werden hier produziert und ins Ausland exportiert. Die Massentierhaltung hinterlässt in diesem Land die schrecklichen Folgen, die mit Steuergeldern gefördert werden. Fleisch aus Deutschland – weltweit gefragt – während Billigfleisch aus anderen Ländern importiert wird – verrückter geht es nicht mehr!

„Silicon Valley der Agrarindustrie“

„Und ewig stinken die Felder…“ kommt einem Menschen leicht in den Sinn, der das Sillicon Valley der Agrarindustrie durchfährt. Die Tiermastfabriken verseuchen mit ihren Unmengen an hochkonzentrierter Gülle nicht nur Boden, Grundwasser und Meere. Sie produzieren minderwertiges Fleisch mit gesundheitsschädlichen Beigaben auf schrecklich tierquälerische Art und Weise; sie scheinen auch mit unheilvoller Wirkung daran mitzuarbeiten, dass sich in Europa immer mehr Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln. Breiten sich diese weiter aus, würde das bedeuten, dass den Menschen die einzigen Hilfsmittel gegen viele tödliche Krankheiten genommen werden.

Warum es zu viel Fleisch gibt

Der Film mit dem Titel „Schweine für den Müllcontainer” kritisiert die Haltungsbedingungen in der deutschen industriellen Schweinemast. Dicht gedrängt stehen die Tiere häufig im Stall, oft ohne Beschäftigungsmöglichkeiten oder eingestreutes Stroh auf den Spaltenböden aus Beton, an denen viele Tiere sich die Füße aufreißen – so zeigt es der Film, der verschiedene Kritiker zu Wort kommen lässt.

Unfassbare Zustände in der Putenmast, Antibiotika-Einsatz in der Geflügelzucht allgemein, nicht fachgerechte Tötungen von Rindern – Fleischproduzenten stehen in der Kritik. Hinzu kommt, dass Futterexporte aus Dritte-Welt-Ländern dort zu Hunger führen und dass Exporte dorthin die Märkte zerstören.

Weltweit steigt die Nachfrage nach Fleisch und vor allem Geflügel steil an. Um sie zu decken, muss die globale Fleischproduktion bis 2050 von heute 300 auf 470 Millionen Tonnen erhöht werden.

Wer die Umwelt schützen möchte, sollte auf seinem Teller anfangen.

„Der Hunger der Menschen in verschiedenen Teilen der Welt rührt daher, dass viele von uns viel zu viel, mehr nehmen, als sie brauchen.” Mahatma Gandhi

Netzfrau Doro Schreier

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