Auch das Festival "Circle of Leaves" am Marbachsee entfällt

Das musikalische Herz des Odenwalds schlägt dieses Jahr nicht am Marbachsee: Wie das "Sound of the Forest" ist auch das als Neuheit geplante kleinere Festival "Circle of Leaves" wegen der bestehenden Waldbrandgefahr abgesagt worden. Foto: Guido Schiek
© Guido Schiek

Die Waldbrandgefahr führt nach der Untersagung des Odenwälder Musikfestivals "Sound of the Forest" auch zum Nein für die Schwesterveranstaltung "Circle of Leaves"

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OBERZENT/HÜTTENTHAL. Am Marbachsee gibt es auch am kommenden Wochenende keine Musik: Nach dem für 2. bis 5. August geplanten Festival "Sound of the Forest" ist dessen kleine Schwester, das "Circle of Leaves" (Freitag, 17. August, bis Sonntag, 19. August), vom Ordnungsamt der Stadt Oberzent ebenfalls untersagt worden.

Die Gründe, so erläuterte Bürgermeister Christian Kehrer auf Nachfrage, sind die gleichen geblieben: erhöhte Waldbrandgefahr aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit, auch diesmal untermauert von Einschätzungen der Forst- und Brandschutzbehörden. Beide Stellen, so Kehrer, seien ebenfalls eingebunden gewesen bei der Entscheidung, das Finki-Festival am vergangenen Freitag und Samstag unter erhöhten Auflagen zu genehmigen (wie berichtet). Die Situation haben sich auf der Wiesenfläche im Finkenbachtal anders dargestellt als bei dem von Wald umgebenen Areal am Marbachsee.

Das "Circle of Leaves" mit Schwerpunkt elektronischer Musik hatten sich die Veranstalter des Vereins Sound of the Forest als Premiere und "After-Party" zum zehnjährigen Bestehen des Haupt-Festivals ausgedacht: "Die hätten wir natürlich trotzdem gerne gefeiert", sagt Fritz Krings; mit bis zu 1500 Besuchern hatten die Organisatoren gerechnet. Wichtig sei ihnen aber auch eine frühzeitige klare Entscheidung gewesen, um entsprechend reagieren zu können.

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Der Regen am Montag, letztlich stärker ausgefallen als erwartet, habe die Situation in Sachen Trockenheit nicht entscheidend verändert, so Krings. Nach wie vor halte er zwar insbesondere die Untersagung des "Sound of the Forest" für inhaltlich nicht richtig: "Menschlich kann ich sie aber nachvollziehen" - beim zweiten Festival angesichts der fortdauernden Wetterlage sogar noch ein bisschen mehr.

Im Hauptquartier der Festival-Organisatoren in Bad König dreht sich zurzeit alles um die Rückabwicklung der ausgefallenen Festivals. "Wir sitzen den ganzen Tag nonstop am Telefon", berichtet Krings, um insbesondere die Anfragen zum Sound of the Forest abzuarbeiten, das üblicherweise 5000 Besucher lockt und auch in diesem Jahr bis auf letzte Tagestickets ausverkauft war.

Das Veranstalter-Team empfange viele Zeichen der Verbundenheit und überwiegend positive Reaktionen, wie auch Jo Megow aus deren Kreis bestätigt. Emotional sei die Situation für viele Helfer wie Besucher nicht einfach, bei vielen bestehe Redebedarf: "Das ist wie ein geplatztes Klassentreffen", so Megow. Immerhin, ergänzt er, "ist der Rückenwind stärker als der Gegenwind."

Der Wille zum Weitermachen ist jedenfalls ungebrochen, wie es auf der Homepage heißt: "10 Jahre Sound of the Forest reloaded kommt". Entsprechend gestaltet ist die Ticket-Regelung: Organisatorisch wird den Käufern bis Freitag, 31. August, die Möglichkeit eingeräumt, ihre Karte für 2018 als Gutschein für das "Sound of the Forest" im kommenden Jahr geltend zu machen. Ab 1. September wird der Kartenpreis (ohne Vorverkaufsgebühr) auf Wunsch rückerstattet. Das gilt auch für das "Circle of leaves", das 2019 möglichst ebenfalls nachgeholt werden soll, derzeit läuft aber noch die Terminfindung.

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Ebenfalls noch im Schwange sind die Verhandlungen mit den Versicherungen, deren Prüfungen weiter laufen. "Schriftlich liegt uns noch nichts vor", berichtet Krings abschließend.