Von der Altersarmut in Deutschland sind vor allem Frauen mit einem langjährigen Minijob betroffen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Demnach hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ausgerechnet, wie hoch die Rente für diese Beschäftigten ausfallen dürfte.

Ein Minijobber, der ein Jahr lang tätig ist, bekäme demnach eine monatliche Rente von 3,11 Euro. Nach 45 Versicherungsjahren betrage der Anspruch auf Altersgeld 139,95 Euro im Monat.

Nur minimal besser sehen die Zahlen des Ministeriums aus, wenn der Minijobber den pauschalen Rentenbeitrag des Arbeitgebers in Höhe von 15 Prozent auf die üblichen 19,6 Prozent aufstockt. Nach 45 Versicherungsjahren betrage der Rentenanspruch dann 182,70 Euro, für ein Jahr sind es etwas mehr als vier Euro.

Geringverdiener sollen Zuschussrente bekommen

Derzeit haben 7,4 Millionen Menschen in Deutschland eine Stelle auf 400-Euro-Basis, für die sie keine Steuern und Sozialabgaben zahlen müssen. Davon waren Mitte 2011 knapp 4,65 Millionen Frauen. Gut zwei Drittel von ihnen haben ausschließlich diesen Minijob .

Die Regierungskoalition plant, dass Minijobber künftig automatisch den Rentenbeitrag des Arbeitgebers aufstocken, wenn sie nicht ausdrücklich darauf verzichten. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen ( CDU ) will Geringverdienern von 2013 an mit der Zuschussrente helfen.

Die frauenpolitische Sprecherin der Linken, Yvonne Ploetz , sagte laut Süddeutsche Zeitung , die Altersvorsorge von Frauen bleibe "alarmierend". Die Zuschussrente gebe "keine Entwarnung". Das Arbeitsministerium warnte hingegen davor, die Zahlen überzubewerten. Geringe Renten seien "kein Indiz für geringe Gesamteinkommen im Alter".

Tatsächlich beträgt die Altersrente von Frauen im Durchschnitt 535 Euro. Da aber oft andere Einkünfte hinzukommen, liegt das durchschnittliche Nettogesamteinkommen von alleinstehenden Frauen im Alter bei 1.188 Euro, heißt es im Ministerium.