Mit dem deutschen WM-Aus schließt auch die Erbacher...

Wird diesen Sommer nicht mehr benötigt: Jörg Thomas und Marcel Iwanicki (Michelstadt) bauen die Odenwald-Arena in Erbach ab. Die  Public-Viewing-Stätte schließt nach dem WM-Aus der deutschen Mannschaft in Russland.Foto: Joaquim Ferreira   Foto: Joaquim Ferreira
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„Wir hätten schon gern noch ein paar Spiele mehr gezeigt“, sagt Fritz Krings von der Bad Königer Veranstaltungsfirma Peripherique. Doch das desaströse Scheitern der...

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ERBACH. „Wir hätten schon gern noch ein paar Spiele mehr gezeigt“, sagt Fritz Krings von der Bad Königer Veranstaltungsfirma Peripherique. Doch das desaströse Scheitern der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland bedeutet auch den vorläufigen Abpfiff in der Odenwald-Arena: Die große Public-Viewing-Stätte unter dem Glasdach des Volksbank-Atriums beim Erbacher Haus der Energie schließt für diesen Sommer ihre Tore.

Am Donnerstagmorgen wurde dort bereits die komplette Ausstattung von den Bierbänken und der Fahne bis hin zur großen, über fünf Meter breiten Leinwand abgebaut. Ohne deutsche Beteiligung bis zum Finale weiterzumachen, ist für Peripherique keine Option – trotz fraglos interessanter K.o.-Spiele in den nächsten beiden Wochen bis hin zum Finale: „Das lohnt sich nicht. Da kommen einfach nicht mehr genug Leute zusammen“, weiß Krings, der mit seinen Mitstreitern genau diese Erfahrungen bei vorangegangenen Turnieren gemacht hat.

Jetzt also nur drei Public-Viewing-Termine statt im Idealfall sieben bis zum Finale oder zumindest dem Spiel um Platz drei: Das sportliche Abschneiden der Nationalmannschaft hat damit unmittelbar Auswirkungen auf die Kasse des Veranstalters. Da ist es hilfreich, im Vorfeld realistisch auf die Perspektiven des deutschen Teams zu blicken und entsprechend zu kalkulieren, um keine finanziellen Risiken einzugehen. Das haben die Bad Königer Organisatoren getan, versichert Fritz Krings. Und erklärt mit klaren Worte, warum er gewarnt war: „Jeder wusste, dass die Nationalmannschaft diesmal schlechter ist.“ Und der „Fluch“ der Titelverteidiger, die bei den beiden vergangenen Turnieren jeweils in der Vorrunde ausschieden, gab ebenfalls keinen Anlass zu übergroßem Optimismus.

Dennoch sind natürlich auch die Organisatoren letztlich zu großen Teilen Fans, und so sei auch beim Peripherique-Team nach der Niederlage der Löw-Elf gegen Südkorea eine gewisse Niedergeschlagenheit unverkennbar gewesen. Dieses letzte Spiel der Deutschen hatten in der Odenwald-Arena noch einmal gut 1500 Fans verfolgt, und auch die beiden vorangegangenen Partien des Titelverteidigers hatten für ein fast volles Haus in der Veranstaltungsstätte mit ihrem Fassungsvermögen von etwa 1600 Personen gesorgt. Dennoch hat auch Krings den Eindruck, dass die WM-Fieberkurve diesmal nicht ganz die Ausschläge vorangegangener Turniere erreichte: „Insgesamt war es schon ein bisschen weniger als in den vergangenen Jahren“, sagt er.

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Dennoch soll es getreu der Fußball-Weisheit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ auch mit dem Public Viewing in Erbach weitergehen: Zur Europameisterschaft 2020 werde die Odenwald-Arena wiederkommen, kündigen deren Macher an.