Tafel tut alles, damit jeder seinen Platz hat

Bei der Erbach-Michelstädter Tafel kommen einheimische Bedürftige und Flüchtlinge gut miteinander zurecht. Dies hat der Vorsitzende des Trägervereins, Michelstadts...

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MICHELSTADT. Bei der Erbach-Michelstädter Tafel kommen einheimische Bedürftige und Flüchtlinge gut miteinander zurecht. Dies hat der Vorsitzende des Trägervereins, Michelstadts früherer Bürgermeister Reinhold Ruhr, auf ECHO-Nachfrage gesagt. Zwar gehe von unterschiedlichen Mentalitäten und Gepflogenheiten auch für diesen Sozialdienstleister ein gewisses Konfliktpotenzial aus. „Aber unsere Gruppenleiter zeigen hier klare Kante und sorgen so von Anfang an für geordnete Verhältnisse“, schilderte Ruhr die Lage.

Die gemeinsame Versorgung von Einheimischen und Flüchtlingen in Lebensmittel-Ausgabestellen ist bundesweit ein Thema, seit der Vorstand einer Essener Tafel einen Verdrängungseffekt gegenüber Alteingesessenen festgestellt haben will und darauf mit einem Aufnahmestopp für Zuwanderer in seiner Einrichtung reagiert hat. Wie Ruhr dazu sagte, hält er solche Verwerfungen in Michelstadt auch deshalb für ausgeschlossen, weil das Flüchtlings-Aufkommen in Michelstadt bei Weitem nicht die Größenordnung wie mancherorts in der Bundesrepublik erreicht. Dennoch seien die Verantwortlichen der Erbach-Michelstädter Tafel sensibilisiert und hören auch unter den Bedürftigen nach, ob für sie weiter alles in Ordnung sei. „Weil wir für eine frühzeitige Behandlung eventueller Probleme sind, weisen wir zudem auf unser Angebot hin, per E-Mail Verbesserungsvorschläge einzureichen“, so der Vorsitzende.

Das von den Partnern zur Verfügung gestellte Essen reicht laut Ruhr weiter für alle. „Und wir tun alles, es auch an Frau und Mann zu bringen“, sagt Ruhr, nach dessen Angaben der Kundenstamm stabil bei rund 200 Nutzern liegt. „Was uns momentan hier zu schaffen macht, ist eher die Erkältungs- und Grippewelle in unserem Helferstamm“, fügt der Vorsitzende hinzu, um zu verdeutlichen, dass der Tafel-Verein jederzeit neue Ehrenamtliche gebrauchen kann – für kurzfristige Aushilfen, aber auch im dauerhaften Engagement.